"Klassisches Reiten heißt natürliches Reiten - ohne Zwang, mit mit sehr viel Gefühl und Geduld. Dabei ist der Weg das Ziel."
(Egon von Neindorff)
Was ist klassisch barockes Reiten?
Die klassisch-barocke Reitweise bezieht sich auf die Stilepoche des Barock von 1575 bis 1770. Unter „klassisch“ versteht man die Orientierung an historischen Vorbildern. Zu dieser Zeit hat der französische Reitmeister François Robichon de la Guérinière die klassisch-barocke Reiterei maßgeblich geprägt.
In der klassischen-barocken Reiterei verfolgt man eine systematische Ausbildung des Pferdes. Das heißt, dass eine Lektion auf der anderen aufbaut und diese individuell auf das Naturell des Pferdes abgestimmt ist.
Der französische Reitmeister François Robichon de la Guérinière beschrieb in seinem Werk "Reitkunst":
"Der Ursprung des größten Theils der Widersetzlichkeiten bei Pferden liegt nicht immer in ihrer Natur. Man verlangt öfters Dinge von ihnen, die sie noch nicht zu leisten fähig sind;... Noch aus einer anderen Ursache entstehen diese Fehler. Man reitet Pferde zu jung; die Arbeit, die man von ihnen verlangt, übersteigt das Maaß ihrer Kräfte, und da sie sich noch nicht hinlänglich ausgelegt haben, um dem Zwang zu widerstehen, den sie erleiden müssen, bevor sie abgerichtet sind, so greift man ihnen den Rücken an, schwächt ihnen die Kniekehlen und verdirbt sie auf immer. Das wahre Alter, ein Pferd abzurichten ist, sechs, sieben bis acht Jahre." (Guériniére - Reitkunst, S. 114)
Es wird großen Wert auf die freiwillige Mitarbeit des Pferdes gelegt. Weigert sich ein Pferd bei der Arbeit, ist dieses Verhalten meist auf mangelnde Vorbereitung (psychisch wie auch physisch) oder Reiterfehler zurückzuführen. In der klassisch-barocken Reitweise geht es darum, das Pferd so optimal wie möglich zur Arbeit unter dem Reiter sowie am Boden zu schulen. Der Reiter soll angeregt werden über die Arbeit mit seinem Pferd nachzudenken und sich selbst zu reflektieren. Die klassisch-barocke Reiterei lehnt die Kraftanstrengung des Reiters auf dem Pferd gänzlich ab. Wenn ein Reiter Kraft zur Hilfengebung einsetzen muss, kann er nicht mehr in der Lage sein, sich gefühlvoll auf sein Pferd einzulassen und mit seinem Pferd zu harmonieren.
"Die Stimme ist der Sporn des Geistes."
(Antoine de Pluvinel)
Im Unterricht achte ich sehr auf den Sitz des Reiters, denn ohne einen guten Sitz, kann sich das Pferd nicht ausbalanciert unter seinem Reiter bewegen. Du hast in meinem Unterricht die Möglichkeit den Schul-Fellsattel (Christ Premium Plus) oder den Filzsattel zu nutzen. Dieser ist perfekt, um am eigenen Sitz zu arbeiten, sich in den Seitengängen zu schulen oder einfach nur nahe am Pferd zu sein, um so die Bewegungsabläufe besser zu fühlen. Außerdem arbeite ich in der Sitzschulung unter anderem auch nach der "Meyners´Reit- und Bewegungskonzept nach der Franklin-Methode®" um einen feinen und unabhängigen Sitz zu schulen.
"Schon Xenophon sagte, dass durch die gute Ausbildung Pferde wohl schöner,
niemals aber hässlicher werden können.
Ich möchte diesen Satz noch hinzufügen, dass ein Hässlicher werden des Pferdes im Laufe dieser und der späteren Arbeit ein eindeutiger Beweis
für falsch durchgeführte Dressurausbildung ist."
(Alois Podhalsky)
Sinn und Zweck jeder Einheit sollte es sein, dass man zufrieden von seinem Pferd steigt. Auch das Pferd sollte nach der Einheit nicht "platt" sein. Ich unterscheide hier die körperliche und psychische Arbeit. Für mich ist es von Priorität auch die Psyche des Pferdes anzusprechen und es zum Mitdenken zu motivieren.
"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können."
(Bent Branderup)
Ich lege zudem viel Wert auf die regelmäßige Kontrolle des Pferdeequipments (Sattel, Gebiss, Trensen etc.) und auch auf die professionelle Anpassung. Viele Probleme beim Reiten resultieren auf nicht passendem Zaumzeug.
"Ein Pferd auszubilden bedeutet nicht nur, dass man es zum Gehorsam erzieht, wie viele es meinen.
Genauso wichtig ist es, dass das Pferd mit Freude macht, was man von ihm verlangt."
(Nuno Oliveira)
Meyners´ Reit- und Bewegungskonzept nach der Franklin-Methode®
Die Reiterwelt hat die Franklin-Methode® für sich entdeckt. Entwickelt wurde mit Luft oder Wasser gefüllten Bälle und Rollen für die Selbstmassage und das Faszientraining. Die Bälle sind aber auch hervorragend geeignet, um Reitern zu neuer Beweglichkeit zu verhelfen. Verspannungen, Blockaden und Fehlhaltungen verbessern sich. Die Bälle und Rollen werden unter dem Po, den Oberschenkeln oder den Armen positioniert.
Die Bälle werden während des Reitens an bestimmten Körperregionen eingesetzt, die für den geschmeidigen Sitz und die Einwirkung des Reiters fundamental wichtig sind. Diese korrespondieren mit anderen Teilbereichen, weil der Sitz immer ganzkörperlich gesehen werden muss. Durch die punktuellen Veränderungen erhöht sich die Wahrnehmung des Reiters. Er lernt also in sich und in das Pferd hineinzuhorchen.
Quellenangabe: http://www.sportszeugs.de/epages/64789948.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/64789948/Products/7002